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    Anmerkungen / Fragen

    Edumar: Noch mehr Variation beim unbemannten Fräsen

    Mit der INFINITY-Plattform von BMO Automation macht Edumar seine Automatisierung flexibler

    Edumar Metaalbewerking ist der Pilotkunde für die neue INFINITY-Plattform von BMO Automation. Knapp ein Jahr nach der Installation des ersten Palettenhandhabungsmoduls im Werk wurde eine zweite CNC-Maschine angeschlossen und Edumar kaufte das Erweiterungsmodul für die Produkthandhabung. Die INFINITY-Plattform ist eine flexible Automatisierungsplattform, die mit dem Zerspanungsunternehmen wächst und an die betrieblichen Entscheidungen angepasst werden kann. Vor kurzem wurde die INFINITY-Plattform mit dem Technishow Innovation Award ausgezeichnet.

    Edumar Metaalbewerking beschreibt sich selbst als ein sozial verantwortungsbewusstes Unternehmen, das nicht nur für seine Kunden arbeitet, sondern mit seinen Kunden zusammenarbeitet. Dies ist wohl darauf zurückzuführen, dass beiden Gründer und Inhaber, Eduard und Marius Wijlaars, auf einen Werdegang bei Philips zurückblicken können. „Wir möchten unsere eigenen Erfahrungen gerne an unsere Kunden weitergeben und ihnen zeigen, wie sie die Herstellung ihrer Werkstücke noch weiter optimieren können“, erläutert Eudard Wijlaars. Sozial verantwortungsbewusstes Unternehmertum ist für die beiden Brüder aus Someren, Niederlande selbstverständlich. Viele Mitarbeiter stammen aus dem Brabanter Städtchen; 60 Prozent von ihnen haben in dem Betrieb gelernt. In den 29 Jahren, während der die beiden Brüder im Geschäft sind, belief sich die Personalfluktuation gerade einmal auf 15 Personen. „Wir versuchen, so viel wie möglich für die Gemeinschaft in Someren zu tun.” Dies reicht von dem Angebot von Praktikumsplätzen über die Beteiligung an einer beruflichen Fachausbildung, in deren Rahmen erfahrene Fachleute von Edumar wöchentlich Unterricht anbieten, bis hin zur Bereitstellung von Mittagessen für die Mitarbeiter. „Die Einkäufe dafür erledigen wir im benachbarten Supermarkt in Someren Eind, der von Anwohnern betrieben wird.“

    Erfahrung mit Automatisierung

    Ihren ersten Roboter kauften die beiden Brüder bereits im Jahr 2006. „Drei Wochen lang war ich damit zufrieden, danach nicht mehr“, erinnert sich Eduard Wijlaars an die Anfänge der automatischen Beladung einer CNC Maschine. Die Fräsmaschine hatte die Produkte auf den 12 Paletten innerhalb von zwei Stunden abgearbeitet. „Ich bin von zu Hause aus wieder in die Firma zurückgefahren, um neue Werkstücke aufzuspannen. Deshalb war ich nach diesen wenigen Wochen schon nicht mehr ganz so glücklich mit dieser Lösung.” Innerhalb eines Jahres wurde ein Roboter mit 30 Palettenpositionen angeschafft. Und 2012 kaufte Edumar die erste BMO-Roboteranlage. Heute sind bei Edumar mehrere Roboterzellen von BMO Automation im Einsatz. „Die Vertragsprodukte stellen wir an den Wochenenden und über Nacht her, damit sie nicht mit anderen Aufträgen kollidieren. Über Nacht und an den Wochenenden laufen unsere Maschinen immer. Wir verarbeiten immer mehr kleine Stückzahlen in großer Vielfalt, also so genanntes ‚low volume high mix‘. Noch vor ein paar Jahren haben wir uns nicht getraut, Einzelstücke auf einer solchen automatischen Maschine zu bearbeiten – heute schon.”

    Flexible Lösung

    Anfang 2022 erhielt Edumar einen Großauftrag zum Fräsen von Aluminiumplatten für eine Produktionshalle in der Halbleiterindustrie. Es ging um eine große Stückzahl in einer Größe von mehr als 600 mm im Quadrat. Aufgrund ihrer Größe und waren sie daher nicht für den Einsatz in der Titanium-Zelle von BMO geeignet. Den beiden Brüdern war klar, dass für einen Auftrag dieser Größenordnung eine Automatisierung erforderlich war. Eduard Wijlaars: „Frank Biemans versprach, eine Lösung zu finden. Wir wollten aber nicht nur die großen Platten laden, sondern später in der neuen Zelle auch kleinere Bauteile unbemannt fräsen können.“ Ein paar Monate später war der Lieferant Pilotkunde für die neue INFINITY-Plattform von BMO Automation, die auf der EMO 2023 international vorgestellt wurde. Die Zelle zeichnet sich durch ihren modularen Aufbau aus. Es können problemlos weitere Lagermodule hinzugefügt werden. Die Höhe der standardisierten Träger für Produkte und sogar Werkzeuge, wie Schraubstöcke, ist einstellbar. Diese dynamische Lagerung wird mit intelligenten Algorithmen gesteuert: In den INFINITY-Lagermodulen kann die Höhe für die Träger in Schritten von 5 cm angepasst werden, und dies geschieht vollautomatisch anhand der gemessenen Höhe während der Zuführung durch den Bediener. Auf diese Weise passen sich die Lagermodule dynamisch an die nachts oder am Wochenende zu bearbeitenden Aufträge an. „Dadurch wird es für uns noch einfacher, Produkte in großer Vielfalt unbemannt herzustellen“, fasst Eduard Wijlaars die Vorteile zusammen.

    Gemeinsam mit dem Unternehmen wachsen

    Der modulare Aufbau macht die INFINITY-Plattform zu einer nachhaltigen Investition. Abhängig von der wirtschaftlichen Entwicklung eines Metallunternehmens können nach Bedarf Lagermodule hinzugefügt werden. Oder man beginnt mit der einen Variante und erweitert diese dann um die andere. Edumar zum Beispiel begann mit der Palettenbeladung nur, weil sie die Zelle schnell einsetzen wollten. Die Ausweitung auf den Bereich Produkthandling wurde inzwischen bestellt. Genauso einfach kann auch die nächste CNC Maschine zur Plattform hinzugefügt werden. Ursprünglich war die INFINITY-Plattform bei Edumar mit einem 3-Achsen-Bearbeitungszentrum Hedelius Forte 65 gekoppelt. Ein paar Monate später kam das 5-Achsen-Bearbeitungszentrum Hedelius Acura 85 dazu. „Daraus ergab sich auch der Bedarf an Produkthandling“, erläutert Eduard Wijlaars. „Wir stellen viele Produkte auf dem Fünfachser her.“ Für die Zukunft plant Edumar die Erweiterung der Inifinity-Zelle um automatische Beladung mittels einem AMR – eine Option, die bereits vorbereitet ist. Sobald der Zulieferer die neue Halle hinter dem bestehenden Gebäude für die Lagerung von Material und Werkstücken nutzen kann, bietet die Produktionshalle genügend Platz, um mit AMRs zu arbeiten und so die Logistik weiter zu automatisieren, damit sich die CNC Fräser auf ihre eigentlichen Arbeit konzentrieren können.

    INFINITY-Software

    BMO Automation steuert die Produktion in der Zelle über seine eigene Job Management Software. Mit der Option Tool Life Management bewertet die Software anhand der Betriebsstunden automatisch, ob die Standzeit für die geplante Produktion noch ausreicht. Ist dies nicht der Fall, wird der Bediener während der Einrichtung automatisch gewarnt. Die Software meldet auch, wenn ein bestimmter Schraubstock fehlt. „Je kleiner die zu fräsenden Batches sind, desto wichtiger ist diese Tool Life Management Software“, so Eduard Wijlaars. „Menschen machen Fehler, Software nicht. Sie hilft, den Stillstand von Maschinen zu vermeiden. Wenn die Bediener die gesamte Liste abgehakt haben, können sie die Maschinen mit gutem Gefühl einschalten.“ Eduard Wijlaars staunt immer noch, wie einfach die Software zu bedienen ist. Für ihn ist dies jedoch eine unabdingbare Voraussetzung. „Für den Bediener sollte die Software so einfach wie möglich sein. Er möchte nicht unbedingt 9 Achsen programmieren oder einen Roboter mit einem Teach-Panel programmieren.” Eduard Wijlaars will dabei jedoch keinesfalls den Eindruck erwecken, dass Bediener nichts anderes tun als Tasten zu drücken. Im Gegenteil: Er und sein Bruder fordern ihre Mitarbeiter ständig heraus. Sie investieren viel in Weiterbildung und Schulung. Außerdem erstellen sie alle mit hyperiMill ihre eigenen Programme. Die Auszubildenden der Stufe 3 (berufliche Fachausbildung) lernen bereits, mit dieser CADCAM-Software zu arbeiten. „Wenn man sein eigenes Programm erstellt, erkennt man seine Fehler und lernt daraus. Die Jungs denken jetzt viel mehr darüber nach, wie man Werkstücke am besten fräst und wie man die Produktion richtig einrichtet.“

    Noch mehr Maschinen koppeln?

    Die INFINITY-Plattform kann problemlos für die Bedienung von mehr als zwei CNC Maschinen eingerichtet werden. Bei Edumar belässt man es bewusst bei zwei CNC Maschinen, der Forte 65 und der Acura 85. Laut Eduard Wijlaars ist dies effizient genug. „Nachts kann immer etwas schief gehen, und dann stehen vier Maschinen still, wenn man eine Linie mit vier CNC Maschinen hat. Wenn man die Kosten des Roboters gegen die einer Maschine abwägt, ist eine Zelle mit zwei CNC Maschinen eine gute Lösung, vor allem, wenn wir bald mit dem AMR arbeiten.“ Sobald die neue Halle fertig ist, wird dort ein großes Regal für die Lagerung stehen und davor ein Roboter, der den AMR beladen wird, um die INFINITY Plattform automatisch mit Materialien, Werkstücken und bald auch mit Werkzeugen zu versorgen. Dadurch wird die Produktion noch flexibler, und Edumar müsste bei Wiederholaufträgen im Prinzip weniger Lagerbestände an Schnellläufern vorhalten. Eduard Wijlaars hat dies jedoch nicht vor. „In ruhigen Wochen produzieren wir auf Vorrat. Wenn die Nachfrage anzieht, können wir aus diesem Bestand liefern und haben dann mehr Zeit für Eilaufträge. Wir sind dann flexibler.“

    Spindeleffizienz

    Für ihn ist die Spindeleffizienz zwar nicht ausschlaggebend, aber die flexible Automatisierungslösung von BMO Automation trägt dazu bei, die Spindeleffizienz hoch zu halten. Um dies zu veranschaulichen, verweist er auf einen konkreten Auftrag, bei dem die 3-Achsen-Maschine Streifen bearbeitet. „Hierfür haben wir eine Form hergestellt, in die 12 Streifen passen. Er befindet sich an einer festen Position in der INFINITY-Zelle. Wenn wir nachts eine Stunde Zeit haben, fräsen wir diese 12 Streifen.“

    Mit einer Lösung wie der INFINITY-Plattform ist die Automatisierung nicht starr, sondern außerordentlich flexibel. Genau das, was Fertigungsunternehmen brauchen, um gut auf die sich ändernde Nachfrage reagieren zu können. „Wir halten unsere Mitarbeiter nicht dazu an, härter zu arbeiten, sondern motivieren sie eher dazu, intelligenter zu arbeiten. Am liebsten hätte ich faule Leute, denn die lassen die Maschinen und den Roboter die Arbeit tun“, lacht der Metallunternehmer aus den Niederlande. Als faul kann man sein 40-köpfiges Team angesichts der stetigen Steigerung der Produktion ganz sicher nicht bezeichnen. Als klug aber schon.